Zusatzvereinbarung zum AMMD-CNS-Abkommen

Wir möchten Sie daran erinnern, dass der Nachtrag zur Vereinbarung vom 13. Dezember 1993 in ihrer geänderten Fassung, der zwischen der AMMD und der CNS am 21. Oktober 2024 unterzeichnet wurde, am 1. Juni 2025 in Kraft getreten ist.

Kernpunkt dieses Nachtrags ist natürlich die obligatorische digitale Übermittlung. Neben der Verpflichtung zur digitalen Übermittlung enthält der Nachtrag jedoch zahlreiche weitere Elemente und Anpassungen.

Nachfolgend sind die wichtigsten Elemente des Nachtrags aufgeführt.

1. Digitale Übermittlung strukturierter und standardisierter Daten

Die digitale Übermittlung wird für alle standardisierten Formulare, die in den als integraler Bestandteil der Vereinbarung geltenden Leistungsbeschreibungen veröffentlicht sind, obligatorisch. Die Honorarrechnung (außer bei Direktabrechnung) ist das erste Dokument, das ab dem 1. Januar 2026 obligatorisch in digitaler Form übermittelt werden muss.

Die digitale Übermittlung eines Standardformulars in strukturierter und standardisierter Form ist drei Monate nach Veröffentlichung der entsprechenden Referenzdokumente obligatorisch. Auf ausdrücklichen Wunsch der AMMD werden die Referenzdokumente zum Honorarabrechnung, dem ersten Dokument, das in digitaler Form als strukturierte und standardisierte Daten zu übermitteln ist, erst am 1. Oktober 2025 veröffentlicht, weshalb die digitale Übermittlung der Honorarabrechnungen erst ab dem 1. Januar 2026 verpflichtend ist.

Nach dem aktuellen Zeitplan müssen die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung und die Verordnung im ersten Quartal 2026 bzw. im letzten Halbjahr 2026 in strukturierter und standardisierter Form digital übermittelt werden.

Die CNS wird Sie über die Umsetzung der verschiedenen Digitalisierungsschritte sowie über weitere Elemente und Anpassungen auf dem Laufenden halten.

6. Befreiung von der obligatorischen digitalen Übermittlung

Der Nachtrag sieht die Möglichkeit einer Befreiung von der Verpflichtung zur digitalen Übermittlung für Ärzte vor, die vor dem 1. Januar 1965 geboren sind und alle folgenden Bedingungen erfüllen:

Sie sind nicht in einer Ärzte- oder Zahnärztevereinigung gemäß Artikel 3 der Vereinbarung tätig und
erzielen einen Jahresumsatz von weniger als einhunderttausend Euro (100.000,00 €).

Betroffene Personen, die diese Befreiung in Anspruch nehmen möchten, müssen bis zum 1. August 2025 per Einschreiben einen Antrag auf Befreiung an die CNS richten. Um diesen Vorgang zu vereinfachen, informiert die CNS die betroffenen Ärzte und Zahnärzte per Post oder E-Mail über die Möglichkeit, eine Befreiung zu beantragen.

Ärzte, denen diese Befreiung gewährt wird, können sich dennoch für eine digitale Übermittlung entscheiden, ohne dass dies ihre Befreiung beendet.

7. Ausstellung einer Papierversion

Ärzte und Zahnärzte müssen auf Wunsch des Patienten weiterhin kostenlos eine Papierversion ausstellen. Wenn der Arzt beispielsweise eine digitale Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausstellt, die Person diese jedoch nicht in digitaler Form erhalten möchte, muss die geschützte Person eine kostenlose Papierversion erhalten, um ihre Rechte geltend machen zu können.

Die Erstellung einer Papierversion berechtigt nicht zur Rechnungsstellung an den Patienten. Um die Mehrkosten auszugleichen und die Auswirkungen der Abschaffung der Kosten für standardisierte Papierformulare, die ab Inkrafttreten der Vereinbarung nicht mehr von der Krankenversicherung übernommen werden, zu neutralisieren, hat die CNS beschlossen, die der CNS gegenüber geltende Vergütung für digitale Dokumente beizubehalten und auf 0,10 € inkl. MwSt. anzuheben.